Vorteile der Rechtsschutzversicherung
Wenn ein Anwalt um Rat gefragt wird oder es sogar vor Gericht geht, können die Kosten schnell sehr hoch ausfallen. Damit dies nicht zu einer bösen Überraschung oder gar existenzbedrohend wird, hilft es, eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen. Diese sorgt für Sicherheit und übernimmt für Sie die Kosten von Anwälten, Rechtsstreitigkeiten oder Prozessen. So ist sicher, dass Sie – egal, ob auf eigene oder fremde Veranlassung – durch die hohen Kosten keinen zusätzlichen Belastungen ausgesetzt sind.
Sie ist also immer dann besonders sinnvoll, wenn ein erhöhtes Risiko für zwischenmenschliche Auseinandersetzungen besteht. Für Mieter und Vermieter, Angestellte oder Autofahrer kann eine Rechtsschutzversicherung also sehr nützlich sein.
Wer ist bei einer Rechtsschutzversicherung mitversichert?
Da sich gerichtliche Streitigkeiten häufig auf mehrere Personen beziehen, gelten Rechtsschutzversicherungen der Eltern auch für Kinder bis zur Volljährigkeit mit. In aktuellen guten Tarifen greift die kostenfreie Abdeckung für unverheiratete Kinder bis zur erstmaligen Ausübung einer dauerhaften beruflichen Tätigkeit, z.B. solange die Kinder studieren oder eine Ausbildung absolvieren. Die Begrenzung auf 25 Jahre gibt es heutzutage in der Regel nur noch bei Alttarifen.
Für Familien ist es sinnvoll, einen Tarif zu wählen, der sowohl Ehepartner als auch Kinder schützt. Im Rahmen eines Familientarifs können auch unverheiratete Lebenspartner mitversichert werden, wenn sie gemeinsam wohnen.
Was ist zu beachten?
Zunächst ist es wichtig, die Überlegung für eine Rechtsschutzversicherung vorausschauend anzustellen. Wenn Sie erst durch rechtliche Auseinandersetzungen auf die Idee kommen, sich diesbezüglich abzusichern, ist es meistens schon zu spät.
Wurde ein Rechtsstreit bereits angestoßen, kann eine Versicherung dafür nicht aufkommen, wenn erst nach Beginn ein Vertrag abgeschlossen wird. Zudem gelten bestimmte Wartezeiten für manche Fälle:
Das bedeutet, dass mindestens drei Monate zwischen dem Abschluss der Versicherung und dem Eintritt eines Rechtsschutzfalls liegen müssen.
Das ist dann der Fall, wenn eine Streitigkeit möglicherweise lange vorher absehbar ist – beispielsweise bei Mietstreitigkeiten oder im Arbeitsrechtsschutz.
Empfehlung: Immer einen Tarif mit „Wegfall der Einrede der Vorvertraglichkeit und Wartezeit nach 5 Jahren Vertragslaufzeit“ abschließen.
Abschluss einer Rechtsschutzversicherung
Vor dem Abschluss sollten Sie genau überlegen, für welche Bereiche Sie sich versichern möchten. Ein Komplettschutz ist preis-leistungsmäßig immer die beste Empfehlung.
Um die Kostenübernahme im Vorfeld sicherzustellen, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Anwalt den Versicherer im Vorfeld zu rechtlichen Schritten informieren: Nur, wenn das Verfahren von der Police abgedeckt ist und Erfolgsaussichten hat, erfolgt die Zusage.
Kosten und Leistung einer Rechtsschutzversicherung
Die Beiträge für eine Rechtsschutzversicherung werden wahlweise jährlich oder monatlich gezahlt. Bei unterjähriger Zahlweise kommen Ratenzahlungszuschläge zum Tragen, sodass Sie bei jährlicher Zahlweise einige Prozent sparen können.
Für einen guten Komplettschutz müssen Sie mit etwa 16 bis 25 Euro im Monat rechnen. Doch die Kosten sind stark davon abhängig, welche Rechtsbereiche vom jeweiligen Tarif abgedeckt sind. Eine reine Verkehrsrechtsschutzversicherung ist häufig bereits ab 5-7 Euro monatlich erhältlich. Abhängig von der Anzahl der Fahrzeuge und dem Selbstbehalt.
Die Rechtsschutzversicherung in der Praxis
Die meisten Rechtsschutzversicherungen bieten für grundlegende Streitigkeiten einen guten Schutz. Sie decken Kosten für Anwälte und die Mediation ab, wenn Sie Juristen um Rat fragen oder eine außergerichtliche Einigung mit einem Dienstleister erzielen möchten.
Doch es gibt verschiedene Einschränkungen: Bei Streitigkeiten zwischen nahestehenden Personen, etwa bei Scheidungen oder im Erbrecht, sind in der Regel nur Erstberatungen beim Anwalt von der Police abgedeckt. Geht es vor Gericht, müssen Sie die gesamten Kosten selbst tragen. Scheidungen sind zudem in manchen Fällen pauschal ausgeschlossen.
Die Selbstbeteiligung ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Möchten Sie in bestimmten Tarifen in Versicherungsfällen keinen Eigenanteil zahlen, fällt entsprechend der monatliche Beitrag deutlich höher aus.
Individuelle Erweiterung
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